Am 6. Dezember 2010 wurde im Zentrum Mailands auf dem Domplatz, neben dem Palazzo Reale, das Museum für zeitgenössische Kunst Museo del 900 eröffnet.
In einem vom italienischen Stararchitekten Italo Rota und Fabio Fornasari gestalteten Ambiente bietet das Museum auf 8500 qm Ausstellungsfläche Platz für über 400 Meisterwerke, überwiegend italienischer Künstler des 20.Jh. aus dem Archiv der ca. 4000 Ausstellungsstücke Mailänder Kunstsammlungen.
Die vertretenen Kunstrichtungen beginnen mit dem Kubismus, über Futurismus, Metaphysik, die Klassiker des 20. Jh bis hin zum Spazialismus und der Arte Povera.
Die internationale Presse vergleicht das neue Museum del 900 mit den größten internationalen Kunstsammlungen der Moderne. Bescheinigt eine zusätzliche Attraktion in Mailand für Kunstinteressierte, das sich bereits als Besuchermagnet für Einwohner und Touristen gemausert hat.
Museum 900
Das Museum 900 „Museo Novecento“ befindet sich auf dem Domplatz in einem beeindruckenden Palast. Es beherbergt Kunst des 19. Jh.
Der komplett umgebaute Palazzo dell'Arengario wurde mit einem Metroanschluss versehen. Von der Metrostation Piazza Duomo gelangt man in den Palazzo Arengario über eine spiralförmige Rampe, an deren Beginn die beiden Skulpturen der "Bagni Misteriosi" von Giorgio de Chirico ausgestellt sind, die sich bisher im Garten der Triennale befanden.
Durch eine großartige gläserne Eingangshalle gelangt man in das Labyrinth des Museums.
Ein Glasgang verbindet den Palazzo Arengario mit der 2. Etage des Palazzo Reale, wo die Ausstellung fortgeführt wird und zeitgenössische und interaktive Kunst zu sehen und auszuprobieren ist.
Vom Domplatz aus ist die 100 m lange Neonskulptur (Lucio Fontana 1951) zu bewundern, das dem Palazzo bereits von außen eine magische Anziehungskraft verleiht.
Die Ausstellung ist chronologisch geordnet und beginnt mit Werken von Picasso, Kandinsky, Paul Klee, Georges Braque und Matisse.
Die berühmtesten italienischen Maler des frühen 20. Jh. folgen mit Umberto Boccioni, Amedeo Modigliani, Giacomo Balla, Carlo Carrà, Giorgio Morandi, Giorgio de Chirico, Arturo Martini, Mario Sironi, Alberto Burri, die umstrittenen Werke von Piero Manzoni, Marini Marino u.v.a.m.
Von Lucio Fontana stammen die Skulpturen in der oberen Zwischenetage "Concetto Spaziale" (Raumkonzept). Bereits beim Aufstieg mit der Rolltreppe ist die 1956 für ein Hotel geschaffene Deckenkonstruktion sichtbar. Dem Künstler ist die gesamte obere Etage gewidmet.
Wie eine einstige Krankenschwester aus dem Ospedale Fatebenefratelli Milano berichtete, verbrachte der Künstler Lucio Fontana einige Zeit in dem Krankenhaus. Er stemmte sich vehement gegen den Tod und stellt bis zuletzt Arbeiten aus allen ihm zur Verfügung stehenden Materialien her. Diese verschenkte er an das Krankenhauspersonal. Die Schwester gestand, seine Arbeiten weggeworfen zu haben.
Eintritt
Führungen
Kunstführungen werden im Museum Novecento für Gruppen oder Privatpersonen mit deutschsprachigem Kunstführer auf Anfrage angeboten.