Mailand ist die Stadt der Mode. In der Nähe des Domplatzes liegt etwas versteckt das "Quadrilatero della Moda", das berühmte Modeviertel. Was zweimal pro Jahr auf den Laufstegen der Fashion Week gezeigt wird, findet man in den Ateliers und Showrooms der Designer im Modeviereck um Via Montenapoleone.
Das Modeviertel um Via Monte Napoleone
Quadrilatero della Moda
Die Bezeichnung "Quadrilatero della Moda" stammt von dem Viereck, das die Straßen Via Montenapoleone, Via Alessandro Manzoni, Via della Spiga und Corso Venezia um die Gassen und kleinen Straßen des Modeviertel spannen.
Mailänder Modeviertel (Quadrilatero della Moda) (Ansicht auf dem Stadtplan)
Die Seitenstraßen Via Sant’Andrea, Via Gesù, Via Santo Spirito und Vai Borgospresso enden in einer weiteren teuren Gasse, der Via della Spiga. Just Cavalli, Dolce & Gabbana, Moschino, Krizia sind nur einige der Designer-Namen, die hier ihre Kollektionen in den Showrooms anbieten. Juweliere, Designerboutiquen und Ateliers der wichtigsten Modemarken stellen ihre Kollektionen aus.
Das weckt Begehrlichkeiten und von Zeit zu Zeit versuchen Langfinger ihr Glück. Die gute Nachricht: Es dauert meist nicht lange, bis die Medien die Erfolge der italienischen Polizei präsentieren.
Via Montenapoleone im Modeviertel
Die bekannteste Straße im Modeviertel ist Via Montenapoleone, eine der teuersten Einkaufsstraßen der Welt und vergleichbar mit dem Champs Elysées oder 5th Avenue. Über 90 Geschäfte befinden sich in Via Monte Napoleone, sie ist eine der wichtigsten Prêt-à-Porter-Einkaufsstraße der Welt. Neben Modeboutiquen und Show Rooms gibt es Uhren- und Schmuckgeschäfte, Schuhe und Taschen, aber auch Glas- und Inneneinrichtungen sowie Cafés und Spezialitäten. Via Monte Napoleone ist die einzige Straße im Quadrilatero della Moda, in der noch Autos fahren dürfen. Hier befinden sich die Showrooms von Salvatore Ferragamo, Prada, Gucci, u.a. Außerdem der Schuhersteller Fratelli Rossetti und Schmuck von Cartier, Bulgari, Damiani und Swatch. Jeder der Paläste in Via Monte Napoleone hat eine lange Tradition und war im Besitz von Adelsfamilien.
Caffè Cova in via Montenapo
Die Konditorei Cova befindet sich im Erdgeschoss des Palazzo Mariani aus dem 14. Jahrhundert. Als im 19. Jahrhundert die Kaffeemode auch in Italien Einzug hielt, entstand das luxuriöse Caffè von Antonio Cova. Bei einem geführten Spaziergang durch das Modeviertel erfahren Sie noch mehr über die Konditorei Cova und können eine Kostprobe der süßen Köstlichkeiten probieren.
Von Via Manzoni bis Corso Venezia
Via Alessandro Manzoni
Via Monte Napoleone stößt am Ende auf Via Manzoni. Via Manzoni beginnt am Teatro alla Scala und war bereits im 19. Jahrhundert eine der prächtigsten Straßen der Stadt. Hier befindet sich das Emporio Armani, die Armani Bamboo Bar und das Armani Hotel. Dazu die Boutiquen von Elisabetta Franchi, Twinset und Patrizia Pepe sowie der DMAG Outlet.
Via della Spiga
Via della Spiga ist eine schmale Fußgängerstraße mit tollen Designerboutiquen. Die mit echtem Kopfsteinpflaster gepflastere Gasse ist autofrei und perfekt für einen entspannten Bummel durch die Welt der Mode. Nicht zu vergessen sind die Boutiqueln, die sich in den Innenhöfen versteckten.
Via Sant’Andrea
Wo sich die Designerboutiquen in den schmucken Adelspalästen in Via Sant’Andrea aneinanderreihen, befindet sich etwas versteckt im Innenhof eines Adelspalastes das Modemuseum Costume Moda Immagine.
Das Modemuseum im Palazzo Morando
Der einstige Adelspalast Palazzo Morando befindet sich im Herzen des Modeviertels in Via Sant’Andrea. 1945 schenkte die Gräfin Lydia Morando den Palazzo den Stadt Mailand. Im Erdgeschoss des Palazzo zeugen mit Fresken und Stuck verzierte Adelsräume von der Vorliebe für schöne Möbel, die aus 18. und 19. Jahrhundert stammen. In der ersten Etage befindet sich ein Museum, das Ansichten von Mailand und die städtische Entwicklung vom 17. Bis zum 20. Jahrhundert zeigt. Im Jahr 2010 wurde das Modemuseum im Palazzo Morando etabliert, das in regelmäßigem Wechsel die Kostüm- und Modekollektionen zeigt, ein Erbe an Kleidung und Accessoires aus dem 17. Bis zum 20. Jahrhundert.
Corso Venezia
Die breite Allee Corso Venezia beginnt in Piazza San Babila und endet bei Porta Venezia. Hier gibt es in den eleganten Adelspalästen neben eleganten Bekleidungsgeschäften und Juwelieren auch exklusive Restaurants. Bevor man in Porta Venezia ankommt, öffnet sich der große Park Montanelli mit dem Naturkundemuseum.
Tour durch das Modeviertel
Besucher aus aller Welt strömen in das berühmte Modeviertel, auch um nur einen Spaziergang zu machen und einen Blick auf die Vitrinen der innovativen Kollektionen der besten Modeschöpfer zu werfen.
In den Jahren 2015 und 2016 schmückten 24 handgefertigte Kunst-Steine (Tombini) unter dem Titel "Sopra il Sotto" den Fußweg in Via Montenapoleone. Die Mannlochkunst stellt die Verbindung von Kunst und Mode dar. Die Steine wurden von 24 Modedesignern finanziert und anschließend versteigert. Der Erlös kam wohltätigen Zwecken zugute.
An den Wochentagen ist im Modeviertel eher wenig los. Da sieht man das Personal auch mal ganz allein in den Boutiquen. Dafür herrscht am Samstag richtig Betrieb. V.I.P.'s bekommt man eher schwer zu Gesicht. So wie sie eine Boutique verlassen, sind sie auch schon im Ferrari, Lamborghini oder Maserati mit dunklen Scheiben verschwunden. Sie steigen im Armani Hotel, im Four Seasons in Via Gesù, im Hotel Mandarin Oriental oder im Bulgari Hotel ab. Dafür kommen immer mehr Instagrammer und Modeblogger aus aller Welt nach Mailand. Insbesondere während der Fashion Week sind sie zwischen den Catwalks unterwegs auf der Jagd nach Trends und Fotos. Dann ist es schwer zu unterscheiden, wer zu den Models der Modehäuser gehört und wer als Blogger unterwegs ist. Die meisten sind extravagant angezogen und beleben das schicke Mailänder Straßenbild.
Ingresso Libero: Eintritt frei. Diese Aufschrift findet man an einigen Eingangstüren. Bummeln und Schauen kostet nichts. Ihre Führerin zeigt Ihnen auf einer Modetour durch das Modeviertel die besten Labels und erzählt lustige Geschichten und spannende Anekdoten dazu.