Die Tour durch die Altstadt ist für alle gedacht, die nur einen Tag für Mailand zur Verfügung haben. Sie können den Spaziergang in vier oder sieben Stunden zurücklegen und ein paar kleine Pausen für Cappuccino, Eis oder einen "spuntino", also ein kleines Essen in einer Bar einlegen.
Unser Rundgang beginnt am Castello Sforzesco und endet dort auch wieder. Zum Castello kommt man mit der Metro Linie 1 (rote Linie, Haltestelle Cairoli) oder 2 (grüne Linie, Haltstelle Cadorna).
Vor dem Castello Sforzesco befindet sich ein großer Brunnen, ein beliebter Treffpunkt und Ausgangspunkt für unseren Rundgang an einem Tag. Durch das große Eingangstor Torre del Filarete betreten wir die Innenhöfe des Schlosses der Herzogsfamilie Sforza.
Das Mailänder Schloss stammt aus der Renaissancezeit und wurde von Galeazzo II. Visconti im 14. Jh. als Verteidigungsburg gebaut. Im Laufe der Geschichte Mailands erlebte das Schloss zahlreiche Erweiterungen, Zerstörungen. Im Schloss befinden sich Museen mit Raritäten wie dem letzten Werk Michelangelo, der unvollendeten Pietà Rondanini sowie den Freskenmalerein Leonardo da Vincis in der Sala delle Asse.
Über den Largo Cairoli mit der Reiterstatue Giuseppe Garibaldis erreichen wir Via Dante, einen breiten Fußgänger-Boulevard, der mit seinen vielen Straßencafés und Eisdielen zum Schlemmen einlädt.
Hinweis für den Geldbeutel: Ein Caffè im Stehen an der Theke kostet i.d.R. 1 €, im Sitzen am Tisch bezahlt man oft ein Vielfaches.
Hinweise unter Vorsicht Touristenfallen.
Vorbei an mächtigen Palästen einflussreicher Persönlichkeiten Mailands geht es weiter in Richtung Piazza Cordusio mit seinen gewaltigen Bankgebäuden.
Ein kleiner Abstecher führt zum Palazzo della Mezzanotte, wo die Mailänder Börse untergebracht ist. Da der Börsenhandel nur noch über Computer abgewickelt wird, ist kein Börsenparkett mehr zu besichtigen. Unter dem Palazzo Mezzanotte sind Reste eines römischen Theaters gefunden worden, die durch Glasparkett zu sehen sind. Die Räume des Gebäudes können für Veranstaltungen gemietet werden.
Wo im Mittelalter noch Rasen und Bäume wuchsen, begannen 1228 die Arbeiten für einen Justizpalast. In der heutigen Piazza Mercanti boten Anwälte auf der Straße für wenig Geld ihre Leistungen feil, inmitten von Handwerkern, Schustern, Nähern, Webern, Schneidern und Bäckern, die die Piazza dei Mercanti bevölkerten. Wenn es passierte, dass ein Händler in Ungnade fiel, so wurde er mit heruntergelassenen Hosen auf den Stein der Gescheiterten gesetzt und vom Volke verlacht, ehe er ins Gefängnis musste.
Vorbei an Piazza dei Mercanti eröffnet sich der Blick auf den gewaltigen Mailänder Dom in Piazza del Duomo.
Das berühmteste Bauwerk Mailands und das Wahrzeichen ist der Mailänder Dom. In Jahrhunderte langer Arbeit wurde hier das größte Werk der gotischen Baukunst in Italien errichtet. Nach dem Petersdom im Vatikan ist der Mailänder Dom die zweitgrößte italienische Kirche und die drittgrößte katholische Kirche der Welt.
Nach einer Besichtigung innen und außen lohnt sich ein Aufstieg auf das Dach. Eine Besichtigung sollte allerdings im Voraus geplant werden, denn man benötigt zeitbezogene Tickets und muss mit einer Warteschlange rechnen. Auf der linken Seite im hinteren Bereich des Doms befinden sich Treppe und Aufzug zu den begehbaren Domterrassen. Vom Dach des Doms eröffnet sich ein herrlicher Blick über die gesamte Stadt und bei guter Sicht bis zu den Alpen.
Sowohl von innen wie von seiner Dachaussicht ist der Mailänder Dom überwältigend.
Beachten Sie bitte, dass Italien streng katholisch ist und der Einlass in die heilige Stätte nur in angemessener Kleidung erlaubt ist. Personen in kurzen Hosen und Spaghettiträgen wird der Eintritt verwehrt (Hinweise zur Besichtigung des Mailänder Doms und Eintrittskosten).
Das Zentrum des Domplatzes wird von der Reiterstatue Vittorio Emanuele II. beherrscht. Nach dem von 1861 - 1876 regierenden Italienischen König ist ebenfalls die vom Domplatz abgehende Galleria Vittorio Emanuele II., das Schaufenster Mailands benannt.
Auf der rechten Seite ds Domplatzes befindet sich der königliche Palast Palazzo Reale. Der Palast wird als Museum genutzt, es finden wechselnde Ausstellungen statt, einige Säle des Palazzo sind noch im Originalzustand zu besichtigen.
Im Dommuseum neben dem Palazzo Reale erfährt der interessierte Besucher mehr über Geschichte und Bauweise des Doms.
Gegenüber dem Mailänder Dom befindet sich das Kaufhaus Rinascente. Im 8. Obergeschoß kann man in der Bar bei einem italienischen Cafè und einem kleinen Imbiss den Blick auf den Dom genießen.
Vom Dom aus linker Hand eröffnet sich die Galleria Vittorio Emanuele II.
Die Galleria verbindet den Domplatz mit der Piazza della Scala.
Im Jahr 1877 erbaut, ist die Galleria Vittorio Emanuele II. der Salon Mailands mit Luxusgeschäften und Restaurants. Das gläserne Dach der Galerie bildet ein Kreuz, was vom Dach des Doms gut zu erkennen ist.
Bei der Projektierung der Galerie entschied man, das Kreuz der Galleria mit vier großen Fußbodenmosaiken zu dekorieren. Außer dem Wappen der Savoyer sind die Symbole der vier bedeutendsten Städte Italiens zu sehen: das rote Kreuz auf weißem Grund Mailands, der Römische Wolf, der Schwan von Florenz und der Stier von Turin.
Beim Anblick des gut bestückten Stieres entstand bald der Aberglaube, dass es den Damen Fruchtbarkeit bringt, wenn sie den großen Hoden des Stiers berühren oder sich darauf setzen und den Herren, wenn sie sich darauf auf dem Absatz einmal um ihre eigene Achse drehen. Da dieser Brauch sowohl von den Milanesi als auch von Touristen gern angewendet wird, findet man an Stelle der Hoden trotz häufiger Restaurierungsarbeiten meistens ein Loch im Fußboden.
Galleria Vittorio Emanuele II.
Durch die Galerie Vittorio Emanuele II. erreicht man die Piazza della Scala mit dem Standbild Leonardo da Vincis. Um die Piazza angeordnet befinden sich gegenüber dem Opernhaus Mailänder Scala der Justizpalast sowie seitlich Palazzo Marino, Sitz des Bürgermeisters und ein Bankgebäude .
Rechts an der Scala Mailand vorbei gehen wir jetzt in Via Verdi und weiter in Via Brera, wo wir an der grioßartigen Gemäldegalerie Pinacoteca di Brera vorbeikommen. Hier befinden sich Malereien und Kunstwerke berühmter Künstler des XIV. und XV. Jahrhunderts, u.a. Werke von Botticelli, Bramante, Caravaggio, Raffael, Rubens, Tizian, van Dyck u.v.a.
Wir befinden uns nun mitten im Breraviertel, einem beliebten Vergnügungsviertel mit vielen Bars und Restaurants.
Nach der Pinakothek Brera biegen wir nach links in die Via Fiori Chiari und erreichen über Via Mercato (am Ende von Via Fiori Chiari nach rechts), Via Tivoli (nach links) und Via Lanza (weiter geradeaus), vorbei am Teatro Stehler, den Seiteneingang des Castello Sforzesco. Hier angekommen, haben Sie sich eine Pause im Schlosspark Parco Sempione verdient. Es gibt Bänke, Bars und große Rasenflächen, auf denen man sich niederlassen kann.
Der Sempione Schlosspark (Simplonpark) wurde in Form eines englischen Garten angelegt und ist beliebt für Spaziergänge bei jedem Wetter.
Im Parco Sempione befinden sich die Ausstellungshallen des Designmuseums Triennale sowie der 107 m hohe Aussichtsturm Torre Branca, von dem man einen einmaligen Blick über Mailand, das Castello Sforzesco, den Schlosspark und die Arena Civica hat.
Durch den Schlosspark gelangen wir wieder zum Castello Sforzesco, dem Ausgangspunkt unserer Tagestour.
Auf ganz bequeme Art kann man zwei Tage lang durch Mailand mit dem Bus fahren und dabei alle Sehenswürdigkeiten selbst entdecken. Im bus gibt es per Audioguide Hinweise zu den Attraktionen. Die Busse fahren auf zwei Linien und man kann an jeder beliebigen Haltestelle aus- und einsteigen ohne lange Fußwege.