Castello Sforzesco
Castello Sforzesco (Ansicht auf dem Stadtplan)
Das mächtige Stadtschloss befindet sich vom Dom aus gesehen in Verlängerung von Via Dante, Largo Cairoli in Piazza Castello.
Das Mailänder Schloss stammt aus der Renaissancezeit und wurde von Galeazzo II. Visconti im 14. Jh. als Verteidigungsburg gebaut. Im Laufe seiner Geschichte erlebte das Schloss zahlreiche Erweiterungen und Zerstörungen. Im Schloss befinden sich die Museen des Castello mit Raritäten wie dem letzten Werk Michelangelo, der unvollendeten Pietà Rondanini sowie den Freskenmalereien von Leonardo da Vinci und Bramante.
Besonders eindrucksvoll ist der Turm mit dem Eingangsportal Torre del Filarete, benannt nach dem florentinischen Architekten und Bildhauer Antonio Averlino (genannt Filarete).
Der Bau des Castello geht auf Galeazzo II. Visconti zurück, der im 14. Jh. an der mittelalterlichen Stadtmauer das “Castello di Porta Giovia” nach dem gleichnamigen Stadttor errichten ließ.
Die Nachfolger Gian Galeazzo und Filippo Maria bauten die Verteidigungsburg als Wohnanlage aus und legten den Schlosspark an.
1447 starb der letzte Visconti und die Verteidigungsburg der Visconti wurde während der Zeit der ambrosianischen Republik zerstört.
Drei Jahre später, ab 1450 übernahm Francesco Sforza, der mit Bianca Maria, der unehelichen Tochter von Filippo Maria Visconti verheiratet war, die Macht in Mailand.
Er ließ das Mailänder Schloss wieder aufbauen und beauftragte 1452 den Architekten und Bildhauer Antonio Averlino, genannt Filarete, mit dem Bau des zentralen Turms, der nach seinem Schöpfer Torre del Filarete genannt wurde.
1466 ließ der Nachfolger Galeazzo Maria Sforza, den inneren Teil des Schlosses als Residenz ausbauen mit einem herzoglichen Hof, umgeben von dem verstärkten Komplex der Rocchetta, einer Festung in der Festung. Hier befindet sich ein weiterer Turm, genannt “Bona” nach Bona di Savoia, Witwe von Galeazzo Maria Sforza.
Ludovico il Moro holte Künstler wie Donato Bramante und Leonardo da Vinci an den Mailänder Hof. Unter ihnen wurde der elegante Seitenfügel, genannt Ponticella, gegenüber dem Graben, sowie von Leonardo die Freskenmalereien in der Sala delle Asse geschaffen.
Nach der Zerschlagung der Herrschaft der Sforza durch die Franzosen 1499, folgten Jahre des Bürgerkrieges, Besatzung und Belagerung, die dem Mailänder Schloss stark zusetzten. Der als Munitionsdepot genutzte Torre del Filarete explodierte 1521 nach einem Blitzschlag.
Unter der folgenden spanischen Herrschaft wurde das Castello Sforzesco 1526 zu einem sternförmigen Verteidigungsring umgebaut. Die militärische Funktion setzte sich unter der österreichischen Herrschaft der Habsburger 1706 fort.
Bei seinem Einzug nach Mailand 1796 nutze Napoleon das Schloss als Truppenunterkunft und Ställe für die Pferde und den Innenhof als Exerzierplatz. Daher wurde das Castello von den Mailändern nicht als schöner Ort, sondern als Lager der Eindringlinge empfunden.
Während der Aufständer der Cinque Giornate vom 18. -22. März 1848 wurde das Castello Sforzesco vom Volk gestürmt.
Erst ab der Vereinigung Italiens 1861 begann unter der von der Stadt Mailand beauftragte Beltrami mit derie Restaurierung und Rekonstruktion des Castello und zum Wahrzeichen und Aushängeschild Mailands.
Rocchetta Turm Bona di Savoia mit der Statue Johannes Nepomuk im Waffenhof (Cortile delle Armi). Johannes Nepomuk war der Schutzheilige der österreichischen Streitkräfte, die 1706 unter Eugen von Savoyen Mailand im Auftrag von Joseph von Habsburg eroberten. Die Statue wurde 1727 von Hannibal Visconti in Auftrag gegeben.
Leonardo da Vinci war 1482 - 1499 und von 1506 -1513 am Mailänder Castello Sforzesco (Leonardo da Vinci in Mailand) unter dem Herzog Ludovico Maria, genannt il Moro tätig und sorgte für das kulturelle Leben und die Kunst im Herrschaftshaus. In dieser Zeit beschäftigte sich Leonardo ebenfalls mit dem Ausbau des Systems der Navigli und dem Bau von Schleusen sowie mit der Erforschung des Menschen. Weiterhin gibt es im Castello weitere wichtige Arbeit von Leonardo da Vinci: Den Codex Trivulziano.
Ludovico il Moro war mit Beatrice d'Este verheiratet und nach deren Tod ließ il Moro den Privatraum "Sala delle Asse" im Erdgeschoss der Torre Falconiera (Museum der antiken Kunst im Erdgeschoss des Corte Ducale) von Leonardo dekorieren. Das Deckenfresko wurde von Leonardo um 1498 gemalt, Laubbäume mit Ästen, die untereinander verbunden sind.
Die beeindruckenden Säle des Castello Sforzesco dienen heute als Kunstmuseen.
Sehr interessant sind die Museen und die Kunstsammlungen, die sich in der Burg befinden. Zum Beispiel gibt es das Museum für alte Musikinstrumente mit einer sehr bedeutenden Sammlung antiker Kunst und dann gibt einen „Schatz“ des Schlosses, die Pietà Rondanini von Michelangelo, die letzte Skulptur von Michelangelo Buonarroti, die unvollendet geblieben ist.
Hinter dem Schloss liegt der Schlosspark Parco Sempione
Öffnungszeiten Castello Sforzesco